Helga & Lentisco
Zwischenbericht nach gut eineinhalb Jahren mit dem Goodsmith.
Bericht vom 26. November 2019
„Die Tatsache, dass er sich problemlos von Goodsmith auf barhuf und wieder auf Goodsmith stellen lässt, zeigt mir, dass der Beschlag keine negativen Einwirkungen auf die Funktionalität des Hufmechanismus oder der Hornqualität hat.“
Hallo ihr Lieben,
von mir habt ihr vielleicht schon den ein oder anderen Bericht gelesen. Auch hier auf dem Blog gibt es einen Bericht aus unserer Goodsmith-Testphase, die 2018 begann.
Heute sind mein PRE Hengst Lentisco und ich schon seit gut 1 ½ Jahren mit dem Goodsmith unterwegs und es ist Zeit für ein Update.
Für die, die uns nicht kennen stelle ich uns kurz vor. Ich bin Helga, reite seit über 40 Jahren und besitze seit über 30 Jahren eigene Pferde. Mein PRE Hengst Lentisco Caldero II ist 11 Jahre alt und kam 2011 aus Spanien zu mir. Seitdem sind wir ein Team und verbringen viel Zeit miteinander. Abwechslungsreiches Training, Vertrauen und Ausgeglichenheit sind mir sehr wichtig, daher arbeite ich Lentisco sehr vielfältig. Er geht in der Dressur auf M-Niveau, wird am Langzügel oder der Doppellonge gearbeitet, hat ein ausgeprägtes Talent für Zirzensik und Freiheitsdressur, auch lange Ausritte kommen nicht zu kurz. Lentisco hat auch definitiv eine Begabung für’s Springen und sehr viel Spaß daran – nur die Reiterin ist nicht für den Springsport gemacht, daher hat er das Vergnügen nur selten 😉.
Lentisco behaust eine geräumige Box, die mit Späne eingestreut wird. Tagsüber kommt er stundenweise auf die Koppel bzw. Paddock. Seine Hufe sind grundsätzlich von guter Beschaffenheit. Die Hornqualität ist gut und er ist auch nicht übermäßig fühlig. Allerdings läuft er sich durch das spaniertypische Campaneo (Glockenspielergang) die Hufe leicht schräg ab. Vor dem Goodsmith lief er dauerhaft barhuf.
Ich trainiere täglich, denn ausreichend Bewegung und Auslastung meines Pferdes sind mir sehr wichtig. Jetzt mit dem Goodsmith können wir der „Gefahr“ einer Fehlstellung durch das schräge Ablaufen gut entgegenwirken. Die Grundplatten haben einen sehr geringen Abrieb und so bleibt die Hufstellung trotzt regelmäßiger Belastung gerade. Mein Schmied kommt ca. alle sechs Wochen zum Bearbeiten der Hufe. Die Goodsmith werden in dem Zuge dann natürlich immer auf ihre Passform geprüft. Lentisco gehörte zu den Testpferden des Unternehmens und somit lief er lange Zeit auf den Goodsmith in der Klettvariante. Hier hatten wir zum Schluss der Testphase und Beginn der Markteinführung keinerlei Probleme mehr mit Handling und Haltbarkeit, lediglich die Kletts ermüdeten durch das tatsächlich tägliche An- und Ausziehen schneller. Tatsächlich denke ich, dass die Klettvariante eher für den tatsächlich temporären Gebrauch geeignet ist, sprich für ambitionierte Freizeitreiter, die ihn beispielsweise regelmäßig zum Ausreiten nutzen. Täglich an- und ausziehen geht natürlich, aber man muss dann eben mit einem höheren Verschleiß der Klettteile rechnen.
Nach Lentiscos Umzug in unseren neuen Stall stand er nicht mehr auf Stroh. Sein Bett besteht nun aus sehr feinem Sägemehl, dick eingestreut. Hier traten Probleme bezüglich der Haltbarkeit der Klettpads auf, denn trotz Schutzcover setze sich die feine Späne im unteren Rand der Klettpads fest. Das Reinigen war nicht unbedingt das Problem, aber die feine Späne schob sich nach und nach unter die Pads und schälte sie somit langsam von unten her ab. Ich möchte anmerken, dass ich persönlich glaube, dass dies kein reguläres Spändeproblem ist, sondern wirklich am hohen einstreuen zu liegen scheint. Ich denke das Problem würde bei normalem Späneeinstreu nicht unbedingt auftreten. Meine Lösung für unseren Fall bestand darin, dass ich die Klettvariante einfach 24/7 am Huf ließ. Das funktioniert zwar super, ist aber eigentlich nicht Sinn und Zweck der Sache.
Ich entschied mich dazu Lentisco auf die Permavariante umzustellen. Mein Schmied, Ulrich Klaus, ist staatl. anerkannter Hufbeschlagschmied, zertifizierter Goodsmith-Partner und sehr kompetent. Er sah ebenfalls kein Problem darin, Lentisco permanent auf den Alternativbeschlag umzustellen. Zeitweise läuft Lentisco auch immer mal wieder barhuf, wenn ich beispielsweise weiß, dass wir wenig ins Gelände gehen werden und auch keine Lehrgänge oder Veranstaltungen anstehen. Die Tatsache, dass er sich problemlos von Goodsmith auf barhuf und wieder auf Goodsmith stellen lässt, zeigt mir, dass der Beschlag keine negativen Einwirkungen auf die Funktionalität des Hufmechanismus oder der Hornqualität hat.
Mit dem Goodsmith ist Lentiscos Gangverhalten einwandfrei. Er kommt schön aus der Schulter, fußt sehr sicher ab, hat einen schönen Schwung und Spaß an der Bewegung, egal auf welchen Untergründen.
Meine Meinung zum Goodsmith zusammengefasst nach über 1 ½ Jahren Nutzung: Die Klettvariante ist eher für Reiter geeignet, die den Schutz nur ein paarmal die Woche benötigen und somit an- und ausziehen. Sie hält super, wenn man den Klett nach Vorgabe reinigt. Natürlich kann man die Variante auch täglich nutzen, aber dann müssen die Klettpads am Huf und die Klettlaschen häufiger ausgetauscht werden. Tiefe, sehr feine Späne erschwert die Reinigung des Kletts und beeinflusst die Haltbarkeit. Stroh und andere Untergründe (Sand, Matsch, ect.) sind unproblematisch. Wer wirklich täglich trainieren will und den Huf dabei schützen möchte ist mit der Permavariante gut beraten. Sie hält anstandslos am Huf und durch die offene Sohle ist das auskratzen des Hufs bzw. Pflegen des Strahls möglich. Grundsätzlich kann ich sagen, dass der Goodsmith, sprich die verwendete Grundplatte, sich positiv auf das Gangbild meines Pferdes auswirkt. Ich sehe keinen Grund ihm diesen zusätzlichen Schutz nicht zu gewähren.